Sizilien

 

Das SWR 3 Morningshow -Team

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Die Tricks der Frühaufsteher

Wer die SWR-3 Morning - Show moderieren will, muss lange vor den SWR3 Hörern hellwach sein. Um vier Uhr früh aufstehen ist hart, aber auch eine Frage der Vorbereitung. Und die beginnt für die vier SWR3 Morning - Show Moderatoren schon am Vorabend. Hier Ihre clevere Aufwachtipps.

20:00 Uhr: Strikte Bettruhe. Kein Alkohol, kein Sex. Schon der Gedanke an eine Frau könnte uns um den Schlaf bringen. Also denken wir an etwas anderes. Zum Beispiel Poroton Ziegelsteine.

21:00 Uhr: Scheiß Ziegelsteine! Jetzt erst mal aufstehen und ein Bier aus dem Kühlschrank holen.
21:15 Uhr: Noch eins!

22:30 Uhr: Ulrich Wickert gucken. Das wirkt. Tiefschlaf.

2:00 Uhr: Den Batteriewecker auf Probe klingeln lassen. Prima! Funktioniert.

3:00 Uhr: Den Radiowecker auf Probe klingeln lassen. Super! Funktioniert auch.

3:30 Uhr: Das Probeaufstehen probieren. Klappt wie geschmiert. Wieder hinlegen.

4:00 Uhr: Beide Wecker klingeln. Wir werden nicht wach.

4:30 Uhr: Der Redakteur der SWR3 Morning - Show ruft an und hinterlässt auf dem Band eine Nachricht: Piep – „Hey, ihr Flachpfeifen, wo steckt ihr denn schon wieder? Steht auf, sonst trete ich euch in euren…“ – Piep

5:00 Uhr: Der Redakteur der SWR3 Morning - Show schickt uns eine Briefbombe, die im Treppenhaus explodiert, ohne größeren Schaden anzurichten. Alle Nachbarn sind wach. Wir nicht.

5:30 Uhr: Eine Socke fällt von der Kommode auf den Fußboden. Aufgeschreckt von dem entsetzlichen Lärm stehen wir auf, ziehen uns an und sind bereit, irgendwo da draußen im Dickicht des Mediendschungels ein weiteres Kapitel Radiogeschichte zu schreiben.

Der Radiotitan Elmar Hörig

Strandleben und viel mehr findet man auf Sizilien !

Mit viel echtem Italien – und eine entsprechende Portion rauer – präsentiert sich die größte Insel nicht nur Italiens, sondern des ganzen Mittelmeers, Sizilien. Echter, weil es ausgesprochene Ausländergebiete hier nirgends gibt, rauer, weil die Infrastruktur für Häuselbauer aus dem Ausland noch in den Kinderschuhen steckt. Gewiss hat dies auch mit der sizilianischen Krankheit zu tun: der Präsenz der Mafia.

Und das ist gut so für - Ausländer jedoch, das steht fest, sind noch nie in diese Wirren hineingezogen worden, sofern sie sich der Einmischung enthielten. Kann man sich also auf Sizilien niederlassen? Man kann es zweifellos. Italienisch sollte man jedoch schon sprechen, und echte Bereitschaft zur Anpassung an Land und Leute mitbringen. Der Lohn wäre: eine Insel voller uralter, bis zu den alten Griechen zurückreichender Kultur, mit ganzjährig mildem Klima, fantastischen Stränden – und Häuserpreisen zwischen 1.200 und 2.000 €/m2. (Auszug aus “Die Welt“)

 

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D E R   S Ü D E N   S I Z I L I E N S

Weniger kostspielig und noch ein wahres Stück Italiens ist die größte aller Mittelmeerinseln

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Die hochstilisierte Mafia - Angst weicht langsam, aber sicher - bei den Touristen und Interessenten einem immer größeren Interesse für das südlichste Eiland des Stiefels. So kaufen in letzter Zeit vermehrt Nordeuropäer, die eine Alternative zu touristischen Ghettos wie an der spanischen Küste suchen. Und für rund 1.500 EURO pro Quadratmeter kann man sich hier schon ein ansehnliches Häuschen leisten.

Touristisch erschlossen sind vor allem der Nordosten und Südosten. Anziehungspunkte sind hier Cefalù und Taormina. Vor allem aber ist Sizilien eine der geschichtsträchtigsten und vielseitigsten Inseln Italiens: Weltberühmte Tempel aus altgriechischer Zeit, mittelalterliche Paläste, herrliche und einsame Sandstrände - vor allen im Südosten.

Lebendige Großstädte wie Palermo oder Catania und der alles beherrschende Ätna machen die Insel zu einer Perle des Mittelmeers.

Auszug aus unserem Inserat in der Bellevue vom Oktober 2002 (Heft 10/2002, Seite 82)

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Wenn Sie möchten - Darf`s auch etwas mehr sein ???

Exklusives für das Besondere

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Rache: An der Frau die einem den Ehemann weggenommen hat kann man sich nur rächen, indem man ihr den Mann lässt

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Hansestadt Soest:

Die Kathedrale Santa Maria zur Wiese (Marien- und Wiesenkirche) steht seit der Gründung im 13. Jahrhundert in Konkurrenz zum Kölner Dom. Die Baumeister sollen teilweise die Gleichen gewesen sein. Der aus Eichenholz gefertigte Dachstuhl trotzt heute noch den Wettergeschicken. Die einfache und rein manuelle Baukunst der frühen Baumeister stellt heute manch hochtechnisierten Betrieb vor große Probleme und erfordert höchste Fähigkeiten bei vollendeter Harmonie. Jeder Steinmetz und Schindler hatte sein Zeichen der dieses in seinen Stein schlug. Diese Zeichen waren registriert und somit Nachweisbar, wer welche Arbeit getan hatte und das alles ohne unseren heutigen Meisterbrief und überzüchteten Kammerzulassungen. Die Gabe, das Geschick oder das Gespür zum Stein wurde an die nächste Generation weitergegeben. 

Die heutigen Gotik – Restauratoren stammen teilweise aus Italien und haben eine ähnliche Ausbildung wie die Steinmetze zu jener Zeit. In Italien gibt es sozusagen keinen Lehrberuf wie in Deutschland.

In dieser Zeit galt schon der Leitspruch: Versuch und Irrtum und heißt nichts anderes wie aus Erfahrung zu lernen und gilt heute noch. Einige ähnliche Gebäude aus dieser Zeit stürzten auch ein und wurden dann nur mit der Erfahrung wieder neu aufgebaut. Erstaunlichst beeindruckend, das Gebäude dieser Art fast 1000 Jahre standhalten, Kriege erlebten und Bomben trotzten – die modernen Betonburgen wie beispielsweise die Plattenbauten des Kommunismus hielten nicht mal 30 Jahre.

 

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Sex: Beim Beischlaf ist der Unterschied zwischen einem alten und einem jungen Mann lediglich der, das sich der junge Mann beim Einschlafen noch allein umdrehen kann.

 

200.000 ohne Genehmigung erbaute Strand - Villen werden jetzt legalisiert.

Sizilien wird zum Schnäppchen vom 22. 01. 2002

Auszug eines Artikels von Kerstin Becker aus der Immobilienzeitung

 

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Rom / Palermo - Die Traumvilla am Meer mit 300 Sonnentagen im Jahr: Jetzt ist sie auf Sizilien günstig zu haben. Deutsche, die ein Ferienhaus im Mittelmeerraum suchten, haben bisher um Italiens sonnigste und kulturell interessanteste Insel “LA Sicilia“ einen Bogen gemacht. Das Angebot an attraktiven Wohnanlagen in Strandnähe war mäßig und Immobiliengeschäfte auf der "Mafia-Insel" galten insgesamt als unseriös. Doch jetzt könnte Sizilien zum Immobilien-Paradies für Schnäppchen - Jäger werden: Dank eines Gesetzes, das die neue Mitte-Rechts-Regierung der Region innerhalb der kommenden Monate durchbringen wird. Der Gesetzesentwurf trägt den Titel "Neuordnung der Küsten" und wird den Immobilienmarkt der Insel kräftig ankurbeln. Denn die Regierung hat vor, bis zu 200 000 Häuser, die ohne jede Baugenehmigung direkt an sizilianischen Stränden errichtet wurden, nachträglich zu legalisieren. Die Preise gehen in den Keller: Eine 160 Quadratmeter-Villa mit großem Garten und Meeresblick ist für 100 000 Euro zu haben. Die Immobilien am Strand, egal ob es sich um kleine Wochenenddomizile oder luxuriöse Villen handelte, waren bisher unverkäuflich: Denn die Besitzer mussten Tag für Tag mit dem Erscheinen des Abrissbaggers rechnen.

Das Gesetz, von Regionspräsident Salvatore Cuffaro (Forza Italia) schon vor der Wahl angekündigt, gibt jetzt den Besitzern die Möglichkeit, eine kleine Strafe für ihren illegal errichteten Bau zu zahlen und dafür ganz regulär ins Grundbuch eingetragen zu werden.

Die kleine Strafe kann jedoch bis zu 10.000 € kosten und erfordert viel Nerven. Regionspräsident Cuffaro versprach sogar, dass alle nachträglich legalisierten Bauten so schnell wie möglich an die kommunalen Wasser und Abwasserleitungen angeschlossen werden sollen. Das neue Gesetz bezieht sich auf illegale Privatbauten am Strand, die bis zum Jahr 1993 errichtet wurden. Die Strand-Villen, die nach 1993 illegal errichtet wurden, werden laut Gesetzesentwurf von der Region "übernommen": Die Besitzer erhalten eine Entschädigung. Die jeweiligen Kommunen sollen dann entscheiden, was mit diesen Immobilien geschieht: Sie können ebenfalls in Stand setzten und an private Interessenten verkaufen.

Der zuständige Umwelt-Assessor Bartolo Pellegrini begründet die Initiative so: "Wir halten Privatbesitz für unantastbar, auch wenn er illegal errichtet wurde." Mit dieser Haltung steht die neue sizilianische Regionalregierung in harmonischem Einvernehmen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, der schon in seiner ersten Amtszeit 1994 ein landesweites Gesetz erließ, das ohne Genehmigung errichtete Bauten nachträglich legalisierte. Damals waren allerdings Häuser, die direkt am Strand gebaut worden waren, vom Legalisierungsverfahren ausgeschlossen worden. Heute überlegt Silvio Berlusconi, ob er nicht alle Strände Italiens privatisieren sollte.

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Wer ist eigentlich Ausländer???? - in den U.S.A. beispielsweise gibt es nur Einwanderer.

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Sizilien – Die Insel der Exzentriker und Extremen spiegelt sich schon allein in dem Baustiel des “Nicht Fertiggestellten“. Nichts hält länger als das Profesiorium. In Deutschland dagegen wird mittlerweile geplant, geplant und wieder geplant. Im Straßenbau sind 10 oder 20 Jahre oftmals ein Nichts, verständlich auch wenn schon allein die Durchführung Jahre dauert.

 

Der Großraum Gela in der Provinz Caltanisetta gilt mittlerweile als Zentrum der Mafia. Hier ist Alles unter Kontrolle wie z.B. die Erdbebengedenkstätte und die Kunstausstellung in Cibellina bei Marsala die heute eine Geisterstadt ist – selbst das Regenwasser soll nach Einheimischen zufolge kontrolliert werden.

 

Librino: Das Armenviertel von Catania sollte bei einem Besuch nicht vergessen werden.

 

Pantelleria: See der Venus - Specchio di Venere - das antike Cossyra, eine italienische Insel zwischen Sizilien und Tunesien mit einer Größe von 83 km², vulkanischen Ursprunges, bis zu 836 m hoch; Wein-(Muskateller) und Südfrüchteanbau. Hauptort Pantelleria.

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Halte stets den Mund, wenn du das Bedürfnis hast, etwas sagen zu müssen

 

Babusse

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Siracusa oder Syrakus – das New York der Antike. Es gab Griechen, die waren mit ihrem Latein am Ende.

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Störe meine Kreise nicht.

Archimedes, Wissenschaftler, † 212 v. Ch.

 

Müllberg: 5 Zentner oder 250 kg Hausmüll produziert jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr.

1,5 kg Müll pro Tag oder 550 kg im Jahr produziert der Durchschnittsitaliener – die Bestleistung in Europa. Überragend der Süden.

 

 

Sodom und Camorra - Ein Artikel in der FAZ über einen Rechtsanwalts - Kollegen

http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/327095/index.do

Korruption, Mafia, astronomische Prozessdauern und die Polizei auf verlorenem Posten: Wie kommt es, dass die Italiener mit einer Justiz leben, für die sich ein Land der Dritten Welt schämen würde?    31.08.2007 | 18:18 |  Von Dietmar Polaczek ("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2007)

Aus dem Archiv: Drogenring zerschlagen: 44 Festnahmen in Italien (18.04.2013)

 

Nach einem Vierteljahrhundert in Italien kann es nicht ausbleiben, dass man – in bescheidenen Kostproben – das Rechtswesen des Landes kennenlernt. Der Autor hat Erfahrungen mit der italienischen Justiz in verschiedenen Rollen gemacht. Als Privatnebenkläger in einem Strafverfahren, nachdem ihn ein rabiater Autofahrer überfiel, mit dem Schlagstock das Autofenster einschlug, das Mobiltelefon zertrampelte und ihn mit dem Umbringen bedrohte. Als Kläger in einem Zivilprozess, als der Nachbar mit einem Schwarzbau zu seinem Schaden die Bauvorschriften missachtete. Und als Beklagter in einem Schadenersatzprozess, den der inzwischen gefeuerte Intendant des Mailänder Opernhauses anstrengte, weil er sich und sein Haus, die Scala, durch eine ironische Glosse der üblen Nachrede ausgesetzt sah. Und vor allem hat er, wie viele Italiener, sich in der Rolle des Resignierten geübt, der weise auf die Ausübung seiner Rechte verzichtet, wenn er beleidigt, angegriffen oder beraubt wird, wenn ein Schuldner spät (Glück gehabt!) oder gar nicht bezahlt.

Erster Anschauungsunterricht für Anfänger: Ich erschien eine halbe Stunde vor einem Gerichtstermin im nördlichen Glauben, ohne Probleme Richter und Sitzungszimmer zu finden. Aber ein schwarzes Brett mit den Terminen des Tages fehlte. Wo der Richter B. amtiert, hätte der Portier wissen können, doch der war auf dem Klo, oder wegen Zweitarbeit abwesend, oder krank, oder einen Espresso trinken, oder hatte keine Lust oder sonst einen wichtigen Grund. Mit Glück and ich in letzter Sekunde Anwalt und Sitzungsraum. Um ein Haar hätte der Richter ein Säumnisurteil gefällt. Oder nach Aktenlage entschieden, also: nach den gerade nichtstichhaltigen Einreichplänen für ein Projekt, das in Wirklichkeit ganz anders aussah. Als wir uns nach dem alten Juristenspruch in Gottes Hand befanden (auf hoher See und vor Gericht), flüsterte mir unser Sachverständiger, Bauingenieur und Konsulent vieler Bauämter, verschwörerisch zu: Wissen Sie eigentlich, dass der Gerichtssaal, in dem wir jetzt ein Urteil über einen Schwarzbau erwarten, auch ein Schwarzbau ist?

Dabei sind Schwarzbauten in Oberitalien relativ rar (was nicht heißt, dass deswegen die Bausünden selten wären). In Städten Süditaliens mit einer mafia- oder camorraverseuchten, zudem untätigen, ineffizienten und korrupten Verwaltung kann der Anteil von Häusern ohne Baugenehmigung zwischen 80 (Agrigent) und beinahe 100 Prozent (Gela) liegen. Die Fantasie der Schwarzbauer kennt keine Grenzen: Einer hat in der Hoffnung auf einen der periodischen Straferlässe sein Ferienhäuschen mit Sand zugeschüttet und versteckt. An der amalfitanischen Küste werden Schwarzbauten von außen so getarnt, als wären es Felsen, damit die Küstenwache sie nicht erkennt. Missachtung der Sicherheitsvorschriften und tödliche Arbeitsunfälle sind regelmäßige Begleiterscheinungen.

Die geringe Wirksamkeit einer schwerfälligen, überlasteten Justiz hat fatale Folgen. Aber wie kommt es dazu, dass die Italiener, die Erben der alten Römer und ihres präzisen Rechts, mit einer Justiz leben, deren sich ein Land der Dritten Welt schämen würde? Mit Gerichten, die zeitweilig ihre Tätigkeit einstellen, weil kein Geld für Papier, für Fotokopien, für die Zustellung von Vorladungen vorhanden ist, und die ihre Aufgaben so wenig bewältigen, dass Prozesse nicht Jahre, sondern Jahrzehnte dauern? Wie kommt es zur ausgehöhlten Rechtssicherheit, zum verbreiteten Gefühl der Straflosigkeit? Warum wachsen die rechtsfreien und rechtlosen Räume, in Neapel oder Palermo ganze Stadtviertel? Wo Motorradfahrern offiziell abgeraten wird, mit Helm zu fahren, weil sie dann mit Killern eines Camorra-Clans verwechselt und erschossen werden könnten? In Neapel kann die Quästur frisierte Mopeds oder nicht zugelassene Fahrzeuge oder solche ohne Versicherung nur zum kleinsten Teil beschlagnahmen und abschleppen lassen, weil sie keine Abschleppdienste findet, die nicht mit Vorbestraften oder mit der Camorra zusammenarbeiten. Dass in Neapels Gerichtskomplex schon zweimal, 1990 und 2002, verheerende Brände ausbrachen, ausgerechnet im Archiv, wo Unmengen noch unerledigter Gerichtsakten verbrannten, war kein Zufall. Am 23. September 2006 meldete die RAI, dass man in der Staatsanwaltschaft von Catania ein Netz von verdeckten Verbindungsleuten zur Mafia entdeckt habe.

In keinem demokratischen Land Mitteleuropas ist das organisierte Verbrechen so mächtig wie in Italien. Die Verbrechensbekämpfung scheint auf verlorenem Posten zu stehen. Zur Abhilfe gegen die erschreckende Überfüllung der Gefängnisse, in denen die Zellen meist mit der doppelten, bisweilen sogar dreifachen Zahl von Häftlingen belegt sind, fiel der Regierung im Juli 2006 nichts Besseres ein als ein Gnadenerlass. 35000 rechtskräftig verurteilte Kriminelle mit Haftstrafen unter drei Jahren kamen frei, bei weiteren 70000, wegen Bagatelldelikten angeklagt, wurde das Urteil ausgesetzt. So wurde die geringe Effizienz der strafrichterlichen Arbeit noch mehr reduziert. Bemerkenswertes Detail: Die rechte Opposition hat der Amnestie zugestimmt unter der Bedingung, dass auch Finanzdelikte von ihr erfasst werden – gegen den Widerstand von Minister Antonio Di Pietro, dem einstigen Starstaatsanwalt in den Mailänder Korruptionsprozessen von „Mani pulite“.

Die Wechselwirkungen zwischen der italienischen Gesellschaft, ihrer sozialen Schichtung, ihrer Mentalität und ihrer Geschichte sind mannigfaltig und schlagen auf die Justiz zurück. Eine der Wurzeln ist die Erbsünde des jungen, eben geeinigten Staates seit 1860, als Garibaldis „Zug der Tausend“ Sizilien „befreite“: die geringe Loyalität gegenüber dem Staat.

Ein kalabrisches Sprichwort sagt: Öffentliches Gut gehört allen – ein Dummkopf, wer sich nicht bedient. Der Staat, mit ihm die Verfassung von 1865 und seine Exekutive, wurde von der Mehrheit als Feind erlebt, seine Justiz als Klassenjustiz und Unterdrückung – das gehörte in Sizilien zum Gründungsmythos der Mafia (und zum Mythos des Räubers Salvatore Giuliano, des „sizilianischen Robin Hood“). Die Mafia gab vor, für die Freiheit und die Entrechteten einzutreten – in Wahrheit betrieb sie die eigene Bereicherung. Die Omertà, die schweigsame Renitenz, gehörtdazu. Wer im Verhör aussagt, ist als Spitzel verfemt; wer Schutzgelderpresser der Mafia in Sizilien und der Camorra in Neapel anzeigt oder als Zeuge auftritt, ist ein potenzieller Selbstmörder. Viele haben, wie der Kaufmann Libero Grassi in Palermo, die Zivilcourage mit dem Leben bezahlt. – „La Giustizia è uguale per tutti“ – das Recht (oder die Gerechtigkeit) ist gleich für alle. Die Aufschrift prangt als Mahnung in jedem Gerichtssaal. Viele erleben sie als Utopie. Ein Teufelskreis: Die Justiz verteidigt einen demokratischen Rechtsbegriff, an den im Land Machiavellis die wenigsten glauben. Auf der anderen Seite ist die Rechtswissenschaft zu einer Subtilität vorgedrungen, die an Vollständigkeitswahn gemahnt und in der Praxis kaum umsetzbar ist.

Genaue Beachtung von Prozeduren ist so wichtig, dass ein kleiner Formfehler oft jahrelange Ermittlungen oder klare Beweise zunichte macht. Als der Autor zusammen mit der „Frankfurter Allgemeinen“ von der Scala auf die bescheidene Summe von eineinviertel Millionen Euro verklagt wurde, ging es in mehreren Verhandlungen im Abstand je einiger Monate nur um die frist- und formgerechte Zustellung der Klageschrift. Dann wurde der Richter versetzt, ein neuer musste sich einarbeiten. Das Aktenbündel der Schriftsätze war auf 15 Zentimeter Dicke geschwollen. In der Sache wurde niemals mündlich verhandelt. War auch schlecht möglich: Weder Richter noch Kläger konnten Deutsch. Nach vier Jahren, also vergleichsweise schnell, erging das Urteil über einen deutschen Text, lediglich auf der Basis einer fehlerhaften Übersetzung. Die Scala bekam einen mehr symbolischen Schadenersatz von einigen Tausend Euro. Auf die aussichtsreiche Berufung verzichteten die Zeitung und ihre Versicherung – der Prozess durch zwei weitere Instanzen hätte noch zehn Jahre gedauert und ein Vielfaches mehr gekostet. Eine hübsche Pointe: In einer Autobiografie bestätigte der inzwischen gefeuerte Intendant Carlo Fontana genau die Behauptungen, auf die er seine Klage wegen Rufschädigung stützte.

Der Journalist Marco Travaglio wurde 2001 wegen seiner minutiös dokumentierten, nicht schmeichelhaften Biografie Silvio Berlusconis („Der Geruch des Geldes“, zusammen mit Elio Veltri) auf zwölfeinhalb Millionen Euro Schadenersatz verklagt, und zu seinem Glück wurde die Klage im März 2006 zurückgewiesen. Wer Geld hat, kann mit mutwilligen oder Einschüchterungsklagen die Existenz des Beklagten gefährden.

Und die Prozessdauern! 1963 zerstörte die Flutwelle aus dem Stausee von Vajont in den Dolomiten die Ortschaft Longarone und weitere vier Dörfer vollständig, es gab mehr als 2000 Tote. Der Prozess um die Entschädigung der Opfer wurde glücklich mit einem Vergleich im Juli 2000 beendet – nach 37 Jahren. Kein Einzelfall. Die Verfahrensdauer in der Justiz und der Verwaltung macht Rechtspflege zur perfekten Rechtsverweigerung. Auch Garantismus schlägt in sein Gegenteil um. Adriano Sofri, 16 Jahre nach dem Mord am Kommissar Calabresi (1972) angeklagt als Auftraggeber (Mord verjährt nicht), wurde 1997 nach mehreren Schuld- und Freisprüchen in mehreren Instanzenzügen nach zwölf Prozessjahren verurteilt – wiewohl zwölfjährige Richterzweifel ja eigentlich eine zweifelsfrei festgestellte Schuld des Angeklagten ausschließen müssten. Darum begreift man, warum einer der schlimmsten aller italienischen Bannflüche der Satz ist: „Mi faccia causa! – Verklagen Sie mich!“

Wer den Satz ausspricht, wiegt sich in Sicherheit, weil die Justiz in beinahe geologischen Zeiträumen rechnet. Bis zu Forderungen von ein paar Tausend Euro hat der Kläger – bei ungewissem Ausgang der Sache – regelmäßig einen Aufwand, der höher ist als der Streitwert. Als ich angegriffen worden war,hatten die Carabinieri die Sache in die Hand genommen und Zeugen vernommen. Ich versuchte einfältigerweise meine Schadenersatzansprüche alsPrivatnebenkläger geltend zu machen. Als ich nach vier Jahren eine Gerichtsvorladung als Zeuge erhielt, wunderte sich meine Anwältin nur über eins:dass ein Strafverfahren, wenige Wochen vor der Verjährung, überhaupt anberaumt worden war. Der Täter wurde, wie vorherzusehen, auf freiem Fuß verurteilt, erklärte sich mittellos, der Geschädigte ging leer aus, doch das Anwaltshonorar war für eine so wertvolle Erfahrung sehr bescheiden.

Wundert es daher, dass das Unrechtsbewusstsein durch alle sozialen Schichten eher schwach ausgeprägt ist? Wo die pure Dauer von Strafprozessen, die von geschickten Verteidigern bei gewichtigen Angeklagten mit allen Verfahrenstricks hinausgezögert werden, bei erwiesener Schuld oft genug zu einem Freispruch wegen Verjährung führt, wie in einigen Prozessen gegen Silvio Berlusconi? Der hat ja auch während seiner fünfjährigen Regierungszeit das Strafrecht im eigenen Interesse nicht zum Besten verändert, etwa Bilanzfälschung als Offizialdelikt abgeschafft und – „Haltet den Dieb!“ – die gegen ihn ermittelnden Staatsanwälte als „Giustizialisti“ beschimpft, als Justizialisten, die das Recht im Dienst der Politik missbrauchen.

Regelmäßig sprechen die höchsten Richter Italiens zur Eröffnung des Gerichtsjahrs von „dringend nötigen“ Reformen, ohne die das Rechtssystem, mit Hunderttausenden verschleppten Prozessen, „bald“ zusammenbrechen werde. Doch der politische Wille zur Reform fehlt. Der Wille, genügend Geld für Rechtspflege und Strafvollzug im Haushalt lockerzumachen, ebenfalls. Klar: weil die schwarzen Schafe gerade unter den Regierenden und Managern vom kurzen Arm der Gerechtigkeit profitieren. Klassenjustiz: Ein Raubmörder kann lebenslänglich bekommen – ein Finanzmanager, der wie im Fall Parmalat zwölf Milliarden Euro verheizt, Tausende kleine Sparer um ihre Alterssicherung bringt, Hunderte Familien ruiniert und einige Selbstmorde aus Verzweiflung auslöst, darf mit höchstens drei oder vier Jahren Haft rechnen (Hausarrest und Haftverschonung, wenn der Anwalt gut ist), dann mit einer Amnestie.

Italien hat in Europa vermutlich das Parlament mit dem höchsten Prozentsatz an vorbestraften oder angeklagten Politikern. Keiner von ihnen hat je seine Strafe abgesessen. Vollends zum Skandal wird die Dreistigkeit der politischen Kaste im Fall des Berlusconi-Anwalts Cesare Previti, der nach rechtskräftiger Verurteilung in letzter Instanz zu mehrjähriger Haft wegen Richterbestechung und Korruption noch ein Jahr lang weiterhin im Senat saß, mit Diäten und Leibwache, bis der Wahlausschuss des Parlaments seinen Ausschluss beschloss. Gegen die Stimmen der Opposition, versteht sich.

Verständlich, dass ausländische Investoren wenig Lust haben, sich in Italien zu engagieren – von Norden nach Süden sinkt die Lust zu Investitionen. Wer will schon als Gläubiger sein Geld in Prozesse investieren? Wer will schon, wenn ihm die Mafia eine Lagerhalle anzündet, das Achselzucken der Carabinieri sehen? Wer will legal arbeiten, wenn der Konkurrent den Großteil der Steuern hinterzieht und außereuropäische Illegale als Arbeiter mit vier Euro Stundenlohn (ohne Sozialversicherung) abspeist?

Standard & Poor, Moody's und Fitch Ratings, die drei weltweit größten Bewertungsagenturen für Bonität von Unternehmen und Staaten, haben Italien 2006 langfristig negativ (AA-) bewertet. Auch das wundert nicht. Die Regierungskoalition Romano Prodis ist zu schwach, um wesentliche Änderungen zu bewirken. Es war ein Indiz beim Regierungspostenschacher, dass nicht der glänzende Jurist Antonio Di Pietro, sondern der milde UDEUR-Parteiführer – nomen est omen –, Clemente Mastella, mit Verbindungen in die frühere korruptionsdurchseuchte Democristiana, Justizminister wurde. Im vorigen Herbst veröffentlichte das ISTAT, das staatliche Statistik-Institut, den aktuellen Band „Die Verzögerungen im Zivilrecht und ihre Rückwirkungen auf das Wirtschaftssystem“. Darin werden erschreckende Zahlen geschätzt, die mit der Meinung Prodis und des Bautenministers Antonio Di Pietro übereinstimmen: Wenn die Steuerhinterziehung unterbunden, das organisierte Verbrechen reduziert würde und mehr Rechtssicherheit einkehrte, stiege Italiens internationales Rating, und es gäbe überhaupt kein Haushaltsdefizit mehr, zurzeit mit 106 Prozent Staatsverschuldung das größte in Europa. Aber genau diese Wünsche, seit 60 Jahren von allen Parteien wiederholt, werden Träume bleiben.

Den Gläubigen aller Konfessionen im Lande bleibt, scheint's, nur die Hoffnung auf das Jüngste Gericht. Den Agnostikern und Skeptikern nicht einmal die.

 

 

 

Zu Gast auf Sizilien

 

Kulinarische Reiseskizzen: Wer in Sizilien landet, verlässt den Continent, wie die Sizilianer sagen, und betritt ein Land, dessen einzigartige, Jahrtausende alte Geschichte und Küchenkultur geprägt ist wie kein anderes von afrikanischen, orientalischen und europäischen Einflüssen. Begleiten Sie uns auf einem kulinarischen Streifzug zu Gaumenfreuden, die mit ihren Kontrasten wohl einmalig in Europa sind.

 

Das Land und seine Küche

 

Die Speisekarte – ein Spiegel der Geschichte, von einfacher Bauernkost bis hin zu arabischer Küche. Griechen brachten seinerzeit Oliven auf die Insel, rodeten aber große Teile des Waldbestandes für ihr Flotten. Daraus schlugen die Römer Kapital und machten Siziliens nun baumlose Weiten zur Kornkammer Europas. Mit den Spaniern kamen Tomaten, und die Mauren begründeten mit Zuckerrohr und Zitrusfrüchten aus Afrika den Ruf sizilianischer Desserts und Naschereien. Trinacrias Kochkultur besitzt von allem etwas, blieb jedoch ihrem Wesen nach eine Küche der Fischer und Bauern.

Die Küche gründet vor allem auf ihren Produkten. Wohl am typischsten ist der wilde Bergfenchel Finocchietto, der würzig-bitter viele Gerichte mit seinem unverwechselbaren Aroma prägt. Artischocken wachsen in der ländlichen Bergwelt, und unter den Wolken des Ätna gedeihen prachtvolle Steinpilze.

Gelb ist aber zu allen Jahreszeiten die charakteristische Farbe Siziliens. Quietschgelb sprenkeln kleine Blumen die Frühjahrswiesen, und von Palermo bis Taormina, zwischen Ätna und Meer, liegen die immer blühenden Zitronengärten, der heimliche Schatz der Insel. Denn Zitrusfrüchte sind in der Küche allgegenwärtig, sie finden Verwendung in Saucen, Füllungen und Salaten, dienen als Obst und beschließen im Limoncello üblicherweise das Mahl. Kühle Nächte und sonnige Tageshitze verleihen den Orangen in Catanias Ebene Farbe und kraftvolle Süße, und die klobigen bei uns kaum bekannten Cedri, mit dickem weißen Fleisch unter gelber Schale, geben – hauchdünn geschnitten, mit eingelegten Thunfischstücken und nur mit Olivenöl und Salz gewürzt – einen der einfachsten und erfrischendsten Salate Siziliens.

 

Pane, Pizza, Pasta

 

Il pane, la pasta, l’olio - drei zwingend notwendige Dinge, ohne die sich ein Sizilianer nicht an den Tisch setzt. Einst backten die Bauern ihr Brot aus Hartweizengrieß, dessen seidig-goldenes Mehl dem Teil Farbe und seinen wunderbaren Geschmack verleiht. Eine Rarität aus dem Steinofen, die man heute nur noch auf dem Lande findet. Aber traditionell werden die trockenen Überbleibsel – geriebene Semmelbrösel – anstelle von Käse über Pasta gestreut und bereichern die Füllung von Fisch- und Fleisch-Involtini.

Pizza der speziellen Art begegnen wir im hektischen Palermo. Vespas schlängeln sich durchs Verkehrsgetümmel, völlig ungerührt kreuzt ein Kellner mit Espressotassen die Straße, während sich eilige Passanten Sfincione ins Papier wickeln lassen. Sfincione – der Inbegriff palermitanischer Pizza – wird überbacken mit einer kräftig gewürzten Mischung aus Zwiebeln, Tomatensauce, Käse, gerösteten Bröseln und grundsätzlich auf der Straße verzehrt.

Hier in Sicilia – Neapolitaner und Venezianer werden es aufs Heftigste bestreiten – hat die Weizennudel als Makkaroni der italienischen Küche ihr Markenzeichen verpasst. Ihr Lieblingsbegleiter ist in Sizilien unbestritten die Tomate, die Saucen ihr süßliches Aroma verleiht. Viele Nudelformen bemühen sich um die Gunst der Esser: Maccarunni, Busiati, Caserrecce, Cavatieddi machen gemeinsame Sache mit Brokkoli oder Auberginen (Maccheroni alla Norma), Pinienkernen, Rosinen und Ricotta. Sie akzeptieren Sardinen, Tintenfischtinte oder nur schlichte Brösel und bergen Saucen mit wildem Fenchelgeschmack in ihren Höhlen und Kurven.

 

Schätze aus dem Meer

 

Ringsum von Meer umgeben, spielt der Fisch in der Cucina Siciliana eine zentrale Rolle. Da hier häufig gewickelt wird, was auf den Teller kommt, strecken auch Sardinen, gefüllt und gerollt als Sarde a beccafico ihre Schwänzchen in die Höhe. Doch des Meeres Aroma und Würzkraft entfaltet sich am schönsten im naturbelassenen Produkt: Auf Salina servierte man uns rohen Schwertfisch, haudünn geschnitten, nur mariniert mit Zitrone, Knoblauch, wilder Minze und kalt gepresstem Olivenöl. Zum Augenverdrehen! Tonno und Pesce spada sind nach wie vor die Herrscher hiesiger Gewässer. Unvergesslich wird mir jedoch frisch gefangener, in Öl eingelegter Thunfisch bleiben, butterzart und mild gewürzt. Auch Seeigel (Ricci) adeln mit ihrem Rogen aufs Wohlschmeckendste einen einfachen Teller Spaghetti. Oder man schabt einfach Bottarga über die Pasta, sonnengetrockneten Rogen von Thunfisch oder Meeräsche.

 

Süßes Naschwerk

 

Wie ein süßer Faden zieht sich der Zucker durch Siziliens Geschichte, Gebräuche und Küche. Ihre Vorliebe für „Sukkar“ brachten schon die süßhungrigen arabischen Emire nach Sizilien. Später schufen Nonnen hinter Klostermauern wahre Kunstwerke aus Marzipan – Nachbildungen aller Sorten von Früchten. Die Cassata Siciliana ist ein opulentes Backkunstwerk aus Biskuitteig mit Ricottacreme, Schokolade, Marzipan und kandierten Früchten. Und die mit süßer Ricotta gefüllten Cannoli haben keine Mühe, auch noch dem ausdauerndsten Esser den süßen Rest zu geben. Danach geht nichts mehr – außer einer Granita: Wieder einmal waren es die Araber, die dieses erfrischende Fruchteis auf die Insel brachten.

 

 

International begehrt – die Weine Siziliens

 

Vergessen wir nicht den wichtigsten Menübegleiter: den Wein. Moderne Keltertechniken, gekühlte Tanks und ertragsreduzierter Rebschnitt ermöglichen heute, trotz glutvoller Hitze, die Erzeugung fruchtiger und aromatischer Weine. Alter Adel und junge Winzer stehen für hochklassige Tropfen und machen international Furore. Ebenfalls zur Hochkultur entwickelt haben die Sizilianer eine neue Klasse süßer Dessertweine. Nicht mehr süßliche Klebrigkeit, sondern elegante Finesse zeichnen die modernen Marsalas, Malvasias und Passitos aus. Ausgerechnet der Engländer John Woodhouse erfand 1773 den Marsala, als er den Wein mit Brandy haltbar machte, um ihn nach England zu verschiffen. Dabei entdeckte er eine geschmackliche Ähnlichkeit zum beliebten Port und Madeira.

 

Kostprobe gefällig? – Ein lukullischer Abend

 

Der Hausherr begrüßt uns hemdsärmelig in ausgebeulten Armani-Jeans. Gianfranco Becchina, Besitzer einer eindrucksvollen Olivenplantage, hatte uns zum Essen in seine Villa eingeladen.

Der Gastgeber geht höchstselbst zu Werke: Er häckselt, schneidet und rührt, ist zwischen Spüle, Backofen und Herd unterwegs. Scampi werden halbiert, von Darm und Magen befreit, mit Zitrone mariniert und gewürzt. Spaghetti kommen in den Topf, der Wolfsbarsch auf ein Backblech. Und immer wieder kreist die Flasche mit Olivenöl aus eigener Produktion. Wir tafeln in der großen Halle – die Türen zum Olivengarten sind weit geöffnet.

 

Den Reigen der Köstlichkeiten eröffnen die nur kurz übergrillten Scampihälften – mit Olivenöl parfümiert. Kerzenlicht macht Stimmung, als wir uns über die Krustentiere hermachen. Kühler Vino bianco funkelt in leicht beschlagenen Gläsern. Die rosaweißen Panzer sind schmatzend bald ausgekratzt, leere Schalen türmen sich auf der Platte. Der nächste Gang hat luxuriösen Seltenheitswert: Pasta con Uovo fresco di Tonno: In einer herrlich würzigen Sauce verschmelzen frischer Thunfischrogen mit reichlich Olivenöl, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch. Von imposanter Größe präsentiert sich dann der Wolfsbarsch. Nur wilder Fenchel, Salz, Pfeffer und Öl gaben ihm Würze. Der Gastgeber zerlegt vorsichtig das prächtige Stuck und legt jedem eine Portion auf den Teller. Die Bäckchen verehrt er Jutta: „Ich grille den ganzen Fisch auf jeder Seite genau dreizehn Minuten. Das reicht.“ Gianfranco hat Recht. Zart, saftig, fast noch gläsern, ist der erste Bissen eine Offenbarung. Eine Spur Olivenöl, mit etwas Zitrone gemischt unterstreicht den eleganten Eigengeschmack. Frische Feigen in Rotwein aus dem Garten beschließen schließlich zu deutlich vorgerückter Stunde den lukullischen Abend.

Ein Bild bleibt zurück: der morbide Charme eines Tisches voller Gläser und Flaschen, mit geleerten Tellern und heruntergebrannten Kerzen.

Chris Meier

 

Der Reichtum der sizilianischen Küche liegt in den Früchten von Land und Meer. Gelb ist die charakteristische “Hausfarbe“ Siziliens. Zitronenbäume tragen immer Gelb – denn Blüte und Frucht sind gleichzeitig anzutreffen.

Nach wie vor ist Fisch der Herrscher der sizilianischen Gewässer, der Fischfang hat Tradition. Das Aroma des Meeres, seine archaische Würzkraft muss weder ergänzt noch verbessert werden.

Der weiße Ramingallo aus der heimischen Inzoliatraube liegt den sizilianichen Winzern besonders am Herzen. Auf dunkelroten Boden wachsen niedrig gehaltene, buschige Rebstöcke, die auch im Sommer nicht bewässert werden.

 

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Bruni und Benno Schilde

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Ing.-Gemeinschaft B W R & Partner

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Tel. / FAX:         +49 - (0) 8743 - 1070

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